Artikel von Angela Bleichner
Sich in diesem Jahr für einen Frühjahrsmarathon zu entscheiden, das hatte schon etwas von der berühmten Qual der Wahl. Gerade am letzten Aprilsonntag boomten die Marathonveranstaltungen in Deutschland. Neben Düsseldorf, Weimar und dem Spreewald wurde in Hamburg und Dresden gelaufen. Für die beiden Elbmetropolen entschieden sich sechs Läuferinnen und Läufer des SV Herschfeld. Das Elbwasser aus Dresden hat bis Hamburg ca. 600 km zurückzulegen, so viel, wie jeder Läufer sicherlich im Marathontraining im Schnitt hinter sich gebracht hat.
Am Sonntag, dem 28. April 2019, hieß es für die Läufer, die
Marathondistanz über 42,195 km zu bewältigen. Zum einen führte die Strecke als
wunderschöner Landschaftsmarathon auf dem Elberadweg von Königstein in der
Sächsischen Schweiz nach Dresden vorbei am berühmten Basteifelsen, den
Elbschlössern, dem Blauen Wunder und der Frauenkirche, in Hamburg durch die
Hansestadt zunächst über die Reeperbahn, an der imposanten Elbphilharmonie
vorbei, rund um die Binnenalster und vom nördlichsten Punkt in Ohlsdorf entlang
der Außenalster ins Ziel bei den Messehallen. Während es an der Elbe durch die
Sächsische Schweiz bis zum Erreichen der Dresdener Stadtgrenze sehr ruhig
zuging, war in Hamburg traditionell insbesondere an den Hot Spots trotz des
Nieselregens einiges los. Neben Sambabands hatten viele Zuschauer viel Freude
daran, die Läufer zum Durchhalten zu motivieren. Auch die mitgereisten
Herschfelder Teamkollegen standen begeistert an der Strecke und feuerten ihre
Läufer an. Im Wallringtunnel bebte der Boden von der aus Boxen schallenden, mitreißenden
Musik unter den Füßen der Läufer.
Für die Athleten stellte sich spätestens ab Kilometer 30 die
Frage: Habe ich genug trainiert, reichen die langen Läufe aus, die mich so viel
Anstrengung und Disziplin gekostet haben, kann ich mein persönliches Ziel
erreichen? Was mache ich, wenn Schmerzen kommen? Benedikt Büttner schien in
Hamburg alles richtig gemacht zu haben. Bis Kilometer 40 lief er in einer
Gruppe mit einem Pacemaker in einem sehr guten Rhythmus. Plötzlich seien die
Beine schwer und schmerzhaft geworden, aber so kurz vor dem Ziel habe das keine
Rolle gespielt. Mit persönlicher Bestzeit von hervorragenden 3:14:32 Stunden
überquerte er absolut zufrieden die Zielmatte. Bei ihrem Marathondebüt konnte
Julia Kessler glänzen. Sie schaffte eine Zeit von 3:37:46 Stunden und freute
sich riesig, dass sich ihre Knieprobleme, die ihr kurz vor dem Start in Hamburg
fast noch einen Strich durch die Rechnung gemacht hätten, nicht gemeldet
hatten. Carsten Altehoefer lief auch unter vier Stunden (3:49:05 Stunden) und
Alicia Garcia kam nach 5:22:00 Stunden ebenso glücklich ins Ziel des
Hamburg-Marathons. Angela Bleichner lief auf der Strecke ins Dresdener
Heinz-Steyer-Stadion bei ihrem inzwischen schon 40. Marathon bzw. Ultramarathon
einen persönlichen Streckenrekord auf der Elberadwegstrecke in 4:06:58 Stunden.
„Das lässt hoffen für den Rennsteig-Supermarathon, der Mitte Mai über 73,9 km
durch den Thüringer Wald führen wird.“
Franz Bleichner lief den Halbmarathon und wurde in der Altersklasse M70 Sechster. Er freut sich auf den Rennsteigmarathon und hat ein gutes Vorbereitungstraining absolviert.
Ergebnisse
Hamburg-Marathon
Julia Kessler W35 3:37:46 h
Alicia
Garcia W45 5:22:00 h
Benedikt
Büttner M40 3:14:32 h
Carsten Altehoefer M55 3:49:05 h
Oberelbe-Marathon
Angela Bleichner W55 4:06:58 h
Oberelbe-Halbmarathon
Franz Bleichner M70 2:26:17 h